Erster Teil 2019

Liebe Fedor-Freunde – ich schließe die Freundinnen immer mit ein!
Jetzt starten wir unsere diesjährige Reise nach Skandinavien. Ein Vierteljahr wollen wir – zusammen mit euch! – unterwegs sein. Wir nehmen euch mit in unserem Wohnmobil „Fedor“ – er freut sich darauf.
Übrigens: Hier geht’s zur Diaschau unserer Bilder

Fahrt nach Mecklenburg
Enkelurlaub auf dem Bauernhof
Reise durch Dänemark/Schweden
In Norwegen: Westkap und Küstenstraße
Abschluss des 1. Teils
Zu den Kommentaren

Vorprogramm – noch in Deutschland und Dänemark:
Die ersten beiden Wochen gehören unserer Familie:
Wir feiern einen runden Geburtstag, sind einige Tage an der Ostsee, um dann mit den Enkeln „Ferien auf dem Bauernhof“ an der Nordsee zu erleben.

Am 27. Juni 2019 (1. Tag des Vorprogramms) ging es über Nürnberg nach Potsdam, wo uns die Enkel sehnsüchtig erwarteten.

 Aus der Geburtstagsfeier in Mecklenburg wird leider nichts: wir grüßen ins Krankenhaus und wünschen gute Besserung. Übers Wochenende bleiben wir noch hier.

Und dann soll es an die Ostsee gehen.

Fast 700 km sind wir durch Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zu unserem Familien-Urlaub auf einem Bauernhof bei St. Peter-Ording in der vergangenen Woche gefahren.

Von Potsdam ging es zunächst zur hübschen Landesgartenschau nach Wittstock in Brandenburg und weiter nach Waren am Müritzsee (dort auf dem Stadtcamp „Blumen und Camp“).
Das nächste Ziel war dann die Mecklenburglische Schweiz (ich wußte gar nicht, dass es die gibt!) an den Kummerower See, wo uns zum ersten Mal eine ordentliche Windstärke von 9 empfangen hat – sie sollte sich in den nächsten Tagen sogar noch erhöhen.

In Güstrow haben wir uns mit Ernst Barlach Kulturschaffen beschäftigt, bevor es weiter an die Ostseeküste nach Kühlungsborn ging. Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Rad ins nahe gelegene Bad Doberan, um bereits zum zweiten Mal die Schönheit des Münsters zu bestaunen. Leider lud ein wolkenverhangener Himmel und ordentlicher Sturm nicht zum Baden ein.

In Bad Segeberg

Auf halber Strecke zu unserem Familien Urlaub an der Nordsee machten wir noch in Bad Segeberg Halt, jedoch nicht um die Karl-May-Spiele (Foto) zu besuchen. Am Samstag, 6. Juli war Ferienbeginn und wir haben glücklicherweise ohne Stau nördlich von Hamburg den Bauernhof erreicht, auf dem wir die nächste Woche mit den beiden Enkeln sein werden. – Dann aber soll es richtig nordwärts gehen. Dazu hat uns das bisher verhaltene Wetter schon eingestellt …

Weiter geht’s: Eine Woche mit den Potsdamer Enkeln im Urlaub auf dem Bauernhof, an der Nordsee. 

Eine Woche Familien-Urlaub mit kleinen Enkelkinder liegt hinter uns. Es war kein Strandurlaub an einer der besten Küsten der Nordsee, sondern Ferien auf dem Bauernhof bei bedecktem Himmel und zeitweise Regenwetter.

Doch wir haben das Beste daraus gemacht und die Enkel waren von den Tieren (Pferde, Schafe, Hühner) und dem Spielzeug begeistert.

Dank unserer Räder konnten wir die brettl-ebene Landschaft Nordfrieslands erkunden, manchmal bei viel Gegenwind. Da wir hier ja noch nie waren, ist das Meiste Neuland gewesen und hat uns gefallen.

Doch jetzt drängt es uns, die dänische Grenze zu überschreiten, um den skandinavischen Gefilden näher zu kommen. Unserer wieder heimfahrenden Kindern wünschen wir noch schöne Ferientage zuhause.

1. Tag – 13.7.
Ursprünglich wollten wir die Fähre von Dänemark in Hirthals nach Kristiansand benutzen. Doch die preiswerten waren alle schon weg und deshalb haben wir uns entschlossen, den Weg über die dänischen Inseln zu nehmen. Die erste Nacht verbrachten wir in Odense an einem kleinen Platz mit Weiher.

2. Tag – Sonntag 14.7.
Nächstes Ziel war dann Roskilde mit seinem Dom und den Königsgräbern der dänischen Herrscher. Die Domkirche gilt als erste Kirche romanisch/gotische Kirche in Backstein-Bauweise. Ein gewaltiges Bauwerk!

Da wir dann doch nicht länger mehr in Dänemark bleiben wollten, ging es am Nachmittag dann über die Öresund-Brücke nach Malmö.
Ein erster Stellplatz war von Deutschen voll besetzt, sodass wir gleich weiter nach Landskrona auf den Segelhafen fuhren, wo es noch Plätze gab.
Nach den langen Wolken- und Regentagen war uns die Sonne mit 28 Grad recht angenehm.

3. Tag
Heute ging es zügig die E20 nach Göteborg und dann weiter die E6, bei Wolken, Regen und Sonne – halt dem typischen nordischen Wetter. Ein kleiner Stellplatz an einem Bach mit Lachsen hat es uns angetan. Wir hätten fast schon die Lust bekommen, hier länger zu bleiben. So harmonisch ist die Westschwedische Landschaft.

Doch morgen wollen wir Oslo umfahren und endlich Norwegen erreichen.

4. Tag: Munkedal – Drammen (222 km)

Nun sind wir endlich in Norwegen. Kurz vor der Landesgrenze durften wir bisher unfallfrei unseren 100.000sten Kilometer mit Fedor fahren – ein Dank an unser treues Gefährt!
Den Oslofjord haben wir bei Drobak im Tunnel unterquert. Damit erspart man sich Oslo mit seinen Autobahnen. Dann ist es nicht mehr weit zum Campingplatz in Drammen, der sich bis abends wieder füllte, wie in Schweden. Herrlicher Sonnenschein wieder!

5. Tag – 1. Norges-Tag: Durch Numedalen – Geilo – Aurlandsdalen nach Aurland (307 km)

Gleich am ersten Tag durfte Gerlinde an der „Bergwertung“ teilnehmen: Die Hardangervidda galt es zu durchqueren!
Zunächst ging es auf der R40 durch uraltes Siedlungsland zwischen den kahlen Gebirgsrücken. Einige Stabkirchen und Museen lagen an der Straße. Manches hat uns an unsere 2016er Fahrt durch Telemarken erinnert – immer wieder an seenartigen Flußläufen entlang.
Der große Wintersportort Geilo war Zwischenstation, bevor es die R50 „hinauf“ ging. Sie gilt als eine der faszinierendsten Bergstraßen mit Berg- und Fjordpanorama. Mehrere Tunnels brachten uns bis auf 1.156 m und zu einem herrlichen Blick über die Hardangervidda. Unser DUMONT-Reiseführer beschreibt das Aurlandsdal als den „Grand Canyon Norwegens“.
An einem Seitenarm des Sognefjords liegt das heutige Tagesziel: Aurland.

6./2. Tag: Laerdalstunnelen – Sognedal – Jostedalsbreen (147 km)

Heute wird das längste norwegische Tunnel und eine Vielzahl weiterer befahren. – Zunächst ging es aber noch schnell einen Abstecher nach Flam zur berühmten Flam-Bahn zu machen. Zu unserem Entsetzen ankerte am Fjordende ein zweitausend Personen fassenden Kreuzfahrtschiff, was die Aussicht total versperrte.
Mit „Tempomat 80“ ging es dann ganz entspannt durch das 24 km lange Laerdalstunnelen – ohne Maut. Überhaupt haben wir bisher für die vielen, teilweise auch verwegenen Tunnels bisher keinerlei Maut bezahlt.
Eine Fähre brachte uns über den Sognefjords nach Sognedal, wo wir ja 2016 auch schon durchgekommen sind.
Dann ging’s auf der R5 wieder hinauf in den Jostedalsbreen Nationalpark. Einen der vielen Gletscherabbrüche konnten wir fast neben der Straße bestaunen.
Bevor am Nachmittag ein Regen einsetzte, waren wir am Joster Panorama Camp in Skei.

Unserem ersten großen Ziel, dem Westkap kommen wir näher!

Westkap
Westkap

3. Norwegen-Tag: Über den Nordfjord aufs Westkap – Maloy (242 km)

Unser erstes „Traumziel“ haben wir erreicht: das Westkap! Nachdem wir das Südkap und das Nordkap von Norwegen schon kennen, hat uns dieses Ziel noch gefehlt. Bei Sonnenschein und kleinen Nebelschwaden lässt es einen viel schöneren Ausblick auf die Nordsee und die typische felsige Küste zu als das vielbereiste Nordkap.

Die Anfahrt über die E39, R15, R 61 und zuletzt eine verwegenen R620 war abenteuerlich, so wie in Norwegen halt manche Straßen klein und schmal sind. Doch Busse und LKWs gab es keine und überhaupt war wenig Verkehr.
Die Campingplatz-Suche war dafür etwas schwieriger, weil es fast keine Plätze dort gibt. So sind wir 50 km zurückgefahren, um in Maloy zu bleiben. Dort kreuzten sich dafür am nächsten Tag frühmorgens unsere beiden Hurtigruten-Schiffe MS Norlys und MS Midnatsol.

4./5. Tag/erster Ruhetag: Auf die Vogelinsel Runde (115 km)

Und schon das nächste Highlight: die Vogelinsel Runde. Die Anfahrt ging über zwei langgezogene Brücken, eine davon haben wir bei unseren vier Hurtigruten schon mehrmals durchfahren. Am Ende der Insel ein Platz (Goksor Camping), der etwas antiquiert aber gemütlich und schon mittags vollbesetzt war. Auf allen verfügbaren Wiesen wurden bis zum Abend die vorwiegend von Deutschen gefahrenen Womos wie die Sardinen eingepfercht. Wir hatten einen schönen Platz an der Straße mit freiem Meerblick.

Gleich noch nachmittags sind wir die 300 Höhenmeter aufgestiegen zu den Beobachtunsgpunkten. Die Brütezeit war eher schon vorbei, daher haben wir nur wenige Vögel beobachten können. Die Papageitaucher, Dreizehenmöven und die Basstölpel sind wohl mehr in den Abendstunden zu sehen. Auch wenn es ganz leicht zu regnen anfing war es ein wunderschöner Ausflug.
Den nächsten Tag (Sonntag 21.7.) verbrachten wir geruhsam im Womo. Es war der erste Ruhetag, bevor es morgen die Küstenstraße Richtung Molde und Trondheim weitergehen soll.

6. Tag: Iselhopping auf der Atlanterhavsveien (217 km)

Wir umfahren die Jugendstilstadt Alesund, die wir bei allen Hurtigrutenreisen bestaunt haben und nähern uns Molde auf der E39.
Nach der Vogelinsel wird eine weitere „technische Meisterleistung des Jahrhunderts“ (DUMONT), die Atlantik Road befahren (R64/R664). Nach sechs Jahren Bauzeit wurde sie 1989 eröffnet. Mit verwegenen Brücken und Dämmen wurden die Inseln verbunden, immer geht es am Meer entlang. In Lyso – fast am Ende der Atlantik Road finden wir einen hübschen Naturcamping.
Dort wird auch das erste – und vielleicht einzige – Bad im Europäischen Nordmeer genommen, bei geschätzten 15 Grad Celsius.

7. Tag: Auf der E39 nach Trondheim (243 km)

Nach nächtlichem Nieselregen hängen die Wolken tief, sodaß wir nicht weitere Inselfahrten unternehmen, sondern uns auf direktem Weg nach Trondheim begeben. Es gibt dabei kaum einen Kilometer, wo es nicht bergauf und wieder bergab ging – und das macht jede Fahr recht unterhältlich. Am Spätvormittag war wieder blauer fast wolkenloser Himmel bis zum Abend. Unser Rastplatz: Vikhammer Camping.

8. bis 10.Tag: FV.17 Kystriksveien – Bronneysund – Torghatten (411km)

Unsere bisher längste Strecke haben wir eher unbeabsichtigt gemacht.
Von Trondheim führte uns zunächst die „Nordkapp-Route E6“ bis Steinkjer, wo auf der FV.17 eine der schönsten Strecken Norwegens beginnt: Kystriksveien. Von hier bis Bodo sind es 600 km.
Den nördlichen Teil haben wir 2017 schon bereist, jetzt ist der südliche dran. Längere Strecken über Land – wie schon am Vortag bergauf, bergab und sehr kurvenreich – wechseln sich mit Fjorden und direkten Küstenstraßen ab. Da es wenig Stellplätze auf dieser Strecke gibt, haben wir uns gleich entschlossen, bis Bronneysund durchzufahren, um endlich den berühmten „Berg-mit-dem-Loch: Torghatten“ zu besteigen.
Der Sage nach hat ein Pfeil des Hestmannes den Berg durchschlagen. Die Hurtigrute fährt extra um diesen Berg herum, damit man aus der Ferne das 166 m lange, 41 m hohe und bis 18 m breite Loch bewundern kann.

Torghatten

Direkt am Fuß ist ein komfortabler (und teurer) Campingplatz, wo wir erstmals einen Waschtag einlegen. Um 18 Uhr haben wir unsere „Trollfjord“ vorbeifahren sehen – heimelige Erinnerungen an Weihnachten 2011 kamen auf.

Tage am Torghatten

Die beiden Tage am Torghatten-Camp waren als Wasch- und Ruhetag vorgesehen.
Was uns immer wieder überrascht hat, wie am Abend sich der Platz wieder gefüllt hat und wir dann im Laufe des Tages allein dastanden.

Natürlich war die Besteigung des Torghatten bis zum Loch und eine Umrundung des Berges mit dem Fahrrad im Pflichtprogramm. Gegen 18 Uhr fuhren die Schiffe der Hurtigrute ganz nah am Camping-Platz vorbei, um dann eine halbe Ehrenrunde um den Berg zu fahren. Das Nebelhorn tutete und weiter ging’s in die andere Richtung.

11. Tag: Küstenstraße bis Sandnessjoen und weiter auf E6 (160 km)

Bei wolkenlosem Himmel erlebten wir zwei herrliche Fähren durch die vielen Schären-Inseln und fuhren die RV 17 bis zum 10 km langen Toventunnel, der uns wieder auf die E6 führte.
In Korgen an der E6 übernachtet.

12. Tag: Weiter auf E6, Polarkreis bis Straumen (267 km)

Da wir 2017 auf der Nordkap-Tour von Mo I Rana die Küstenstraße am Svartisen-Gletscher fuhren, haben wir diesmal die viel langweiligere, dafür schnellere Strecke auf der E6 gewählt. Immer wieder gab es schneebedeckte Gipfel und eine Straße wie eine Achterbahn. Den Polarkreis haben wir nun schon zum fünften Mal überquert.
In Straumen war wieder an der E6 ein kleiner netter Camping mit Wasserrauschen.

13. Tag: Auf E6 nach Narvik (242 km)

Die E6 führt wieder durch mehrere Tunnels wie schon an den Vortagen und durch menschenleeren Berggegenden. Da wir beim letzten Mal ja von Bodo aus über die Lofoten gefahren sind, war die gefahrene Strecke für uns neu. Auf eine Fähre (Bognes – Skarberget) mußten wir diesmal fast eine Stunde warten; sonst hatten wir bisher keine Wartezeiten.
In Narvik suchten wir wieder vergebens wie schon beim letztenmal den Camping, der zwar noch im Internet steht, aber schon seit einigen Jahren wohl aufgelassen ist. Dafür durften wir über die neue Brücke fahren und wieder einen kleinen Privatplatz in Oyjord finden.

14. Tag: PolarPark und Malselvfossen (109 km)

Dieser Tag war unser erster „Kultur-Tag“. Bei Bardu haben wir in den Mittagsstunde den nördlichsten Tierpark besucht (Eintritt 250 NKr) um mit Elch und Bären Auge in Auge zu sein. Die Anlage ist sehr naturbelassen und daher nicht mit unseren Zoos zu vergleichen.
Am Nachmittag war dann gar nicht weit davon entfernt einer der größeren Wasserfällen mit einer natürlichen Fischtreppe zu bestaunen. Daneben fanden wir ganz zufällig einen ruhigen Camping, auf dem nur das Wasserrauschen zu hören war.
Morgen soll es dann nach Tromsö gehen.

15. Tag: Auf Senja (183 km)

Eine weitere herrliche Küstenstrecke R86/862 ist auf der zweitgrößten norwegischen Insel Senja.
Über Finnsnes (einem Hurtigruten-Hafen) ging’s auf die Insel zunächst bis zum Hafen Gryllefjord (wo die Fähre von Andenes/Andoya anlegt). Herrliche weiße Sandstrände am Europäischen Nordmeer laden zum Verbleiben ein.
Wir machen das auch an einem freien Stellplatz in Ersfjord mit vielen anderen Zelten und Womos. Das Wasser hat nur zum Plantschen mit den Füßen eingeladen.

16. Tag: Nach Tromsö (98 km)

Den Rest der Insel fuhren wir auf der R862, einer leider sehr holprigen und schmalen Straße. Unser Fahrradträger hatte mit seiner geringen Bodentiefe einiges zu leiden. Da die Fähre in Botnhamn um 9:45 und dann erst wieder um 14 Uhr ging, mußten wir entsprechend früher aufstehen. Daher waren wir schon mittags auf dem schönen Campingplatz in Tromsö, der recht stadtnah (2 km über die Brücke) gelegen ist. – Der Nordwind frischt mittlerweile ganz schön auf.
Am Nachmittag Stadtbummel durch den Hafen, um festzustellen, wie sehr sich alles in den letzten zehn Jahren verändert hat. Am Hafen lag die „Kong Harald“, auf der wir noch nicht gefahren sind.
Abends dann die erste Sauna auf dem Platz genossen.

17./18. Ruhetage in Tromsö
Am ersten Ruhetag ging’s mit der Seilbahn auf den Hausberg Fjellheisen, um den herrlichen Ausblick über die Stadt zu beschauen. Auch das Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff 4“ hatte am Hafen angelegt, entsprechend waren übermäßig viele Touris unterwegs.

Tromsö

Die Stadtkarte hatte den Weg abwärts leider nicht richtig eingezeichnet, sodass wir bald auf einem steilen, fast unbegehbaren „Jägersteig“ waren. Sowas habe ich im ganzen Berchtesgadener Land noch nicht erlebt. Gerlinde schlug sich bravorös und ohne weiteres Murren – es war ja schließlich nicht meine Schuld, den falschen Weg gewählt zu haben. Nach zwei Stunden sind wir wieder an der Talstation angekommen und werden am Nachmittag unsere Knie und Beine schonen.
Am zweiten Tag ist der Besuch im Botanischen Garten vorgesehen.

19. Tag: Zurück zur E6 (104 km)

Am Sonntag erlebten wir in Tromsö noch einen Tauf-Gottesdienst in der Eismeerkathedrale, die wir ja von den Hurtigreisen letztmals um Mitternacht kurz vor Weihnachten kannten. In der Familie gab es auch Samen, die mit ihren bunten Festkleidern auffielen.

Tromsö verließen wir diesmal über die R91. Am Lyngenfjord brachte uns die Fähre wieder zur E6. Erstmals wehte uns – trotz Sonnenschein – ein kälter Wind um die Nase, der auch in den nächsten Tagen so bleiben sollte. Die Lyngen-Alpen erlebten wir diesmal bei Sonnenschein, herrliche Berge die zum Wandern und im Winter zum Tourengehen einladen.

In Rotsundelv bei Storslett hatten wir wieder einen kleinen Camp mit einer netten Besitzerin. Während unseres Abendessen läutete wieder Kirchenglocken ganz nahe beim Platz. Wir gingen bei unserem Rundgang dann dorthin und haben eine Filialkirche gesehen, wo wir zum Kirchenkaffe noch eingeladen wurden.

20. Tag: Nach Alta (184 km)

Die weitere Strecke auf der E6 ging diesmal an vielen Fjord-Abschnitten entlang, bis wir am Langfjorden zum Alta-Fjorden kamen. Dort reizten uns im Alta-Museum die Felszeichnungen, die seit 1985 Weltkulturerbe sind. Die ca. 6000 Figuren sind 2000 bis 7000 Jahre alt. Sie deuten darauf hin, dass in der Steinzeit Alta ein wichtiger Treffpunkt war.
Auf dem River Camp blieben wir schon wie vor zwei Jahren. Leider zogen dort gegen Abend dunkle Wolken auf und es wurde kalt.
Soll der Sommer nun in Nord-Norwegen zu Ende sein?

21. Tag: Dem Nordkap nahe (166 km)

Die Hochflächen von Sennalande durchfuhren wir wir diesmal ohne Regen. Einige Rentierherden grasten in der baumlosen Tundra. Nun würden uns am Porsangerfjord nur noch ca. 80 Kilometer vom Nordkap trennen, doch wir biegen nach rechts ab in Richtung Lakselv.
In Stabbursdalen war auf 70 Grad nördlicher Breite ein Camping-Ressort mit Sauna, die ich mir mit drei Fischern aus Stavanger am Abend teilte. Zuvor gab’s einen schönen Rundgang am Wasser in einem weiteren Nationalpark, in dem vorwiegend Vögel zu bestaunen sind.
Wir haben keine gesehen, es war wohl nicht die richtige Zeit dafür.

22. Tag: An den finnischen Grenzfluß Tana (246 km)

Die E6 führt nun hundert Kilometer südwärts durch die Finnmark nach Karasjok, dem Sitz der Samen-Regierung. Da wir bei unserem letzten Besuch hier Station gemacht haben, fuhren wir diesmal durch, um dann 140 Kilometer immer am Grenzfluß nach Finnland auf der E6 – diesmal nordwärts zu fahren. Außer dem immer wieder sehr breit werdenden Fluß gab es nichts zu sehen. Übernachtung in Storfossen.
Nun machen wir uns auf den Weg zum Wendepunkt unserer diesjährigen Fahrt: Kirkenes.

23. Tag: Vadsö – An die Barentsee (165 km)

Nachdem wir unsere lange Fahrt entlang des Finnischen Grenzfluß es Tana bei Tana Bru abgeschlossen haben, erreichten wir endlich die Barentsee. Nun bot sich ein kurzer Abstecher nach Vadsö an, dem letzten Hurtigrute-Hafen vor Kirkenes.
Unterwegs eine kleine Bergtour zu einem Samen-Begräbnisplatz, der landschaftlich schon gelegen war.
Übernachtung diesmal auf einem kirchlichen Campingplatz in Vestre Jakobselv.

24. und letzter Norwegen-Tag: Wendepunkt Kirkenes (255 km – KM-Stand: 103.980) – Adieu Norges!

Die Bucht nach Kirkenes mußten wir nochmals ausfahren um dann fast pünktlich zur Abfahrt der Polarlys am Hafen von Kirkenes zu sein. Hier wollten wir einen Ruhetag einlegen, doch der Kirkenes Camping war seit 21. Juli geschlossen. Damit änderten sich unsere Pläne.
Nach einem letzten Einkauf in Norwegen ging es zurück und bei Neiden auf die 971 nach Finnland.
Diese Straße verläuft entlang der Inari-Seenplatte. Eigenartig fanden wir, dass ab der Grenze an der Straße hochgewachsee Kiefern standen, die wir so in ganz Norwegen nicht gesehen haben.
Auf dem urigen Peuralammen Camp, idyllisch an einem kleinen See gelegen, blieben wir.

Somit endet auch unser Blog-Teil 1 und wir bitten die geneigte Leserschaft, uns auf dem zweiten Teil durch Finnland zu folgen.